Herbstfahrt 2019 nach Maastricht/Holland
Maastricht und Beuel: Römer, Pilger, Karneval
Geschichte und Shopping bei der Herbstfahrt des Bürgervereins Kohlkaul
Auf nach Holland hieß es am 22. September für die rund 60 unternehmungslustigen Kohlkauler Muche, die dieses Mal nicht nur das Rheinland für ihre diesjährige Herbstfahrt verließen, sondern mutig auch die Landesgrenze überquerten. Im mittelalterlichen Maastricht genossen sie bei schönstem Spätsommerwetter – ja, ja, wenn Engel reisen – einen erlebnisreichen Tag mit Stadttour, Einkehrschwung in die ein oder andere Kneipe, Picknick im Park und Shopping. Gleich zu Beginn stärkten sie sich erstmal in der schönen Grünanlage an der Maas mit herzhaftem Zwiebelkuchen und leckerer Quiche, wieder mal zubereitet von den fleißigen Kohlkauler Frauen.
Anschließend zeigte sich das gastfreundliche Maastricht auch der Kohlkauler Reisegesellschaft von seiner besten Seite.
Und beim geführten Stadtrundgang, der „Prost-Promenade“, erfuhren die feierfreudigen Muche, dass es die ein oder andere Gemeinsamkeit zwischen Bonn bzw. Beuel
und Maastricht gibt. Nicht nur, dass der Maastrichter an sich mit Essen, Trinken und Musik glücklich ist, zeigt die Verbundenheit zwischen den beiden Städten.
Auf dem zentralen Innenstadtplatz, dem Vrijthof, geht es ganz entgegen seines Namens höchst lebendig zu. Hier gibt’s Konzerte – unter anderem mit Walzerkönig André Rieu bei 12 Konzerten für je 12.000 Menschen - und das ganze Jahr über Feste.
Der dortige Karnevalsbrunnen deutet darauf hin, dass Maastricht auch niederländische Karnevalshochburg ist.
Also: Maastrichter und Bonner bzw. Beueler sind doch gar nicht so verschieden.
Und es gibt noch mehr, was verbindet: Vor über 2000 Jahren gründeten die Römer das Städtchen an der Maas mit einem Brückenschlag – ganz so wie anno dazumal, ebenso vor über 2000 Jahren in Bonn.
Maastricht ist international und jung und beherbergt unter anderem Studenten aus aller Herren Länder; von den 120.000 Einwohnern sind allein 20.000 Studenten. Außerdem wurde die niederländische Garnisonsstadt in ihrer Geschichte mehrfach besetzt – ganz so wie das Rheinland und Bonn.
Die Gemeinsamkeiten komplett macht, dass Maastricht und Beuel-Pützchen beides Pilgerstädte sind und beide für sich beanspruchen, einfach die schönste Stadt der Welt zu sein!
Auf der „Prost-Promenade“ durch die Stadt, bei der auch die ältestes Teilnehmerin der Bürgerfahrt, die 84jährige Anneliese Renowitzki, tapfer durchhielt, gaben die Stadtführer auch das ein oder andere Döneken zum Besten.
So ist das Petit Café die kleinste der rund 400 Kneipen der Stadt. Das historische Gemäuer war immer schon voll und in früheren Jahren machten die Kneipengäste an einem Seil entlang mangels Platz in der Schankstube Runden um das Gebäude.
Aber die im Zweiten Weltkrieg glücklicherweise nicht zerstörte Altstadt hat auch weniger freudige Zeiten erlebt. So drängten sich in früheren Jahren in den kleinen Häusern nicht selten je 70 bis 80 Bewohner und für die Polizei war das eine No-Go-Area. Im 20. Jahrhundert wurde das Viertel renoviert, jetzt finden sich hier Ladenstraßen, die zu den schönsten in den Niederlanden zählen.
Die Pilger machten Maastricht zu einer wichtigen Stadt und man erzählt sich, dass Bischof Servatius einen Reserveschlüssel vom Himmel hatte – daher kommt die Redewendung: Wenn ein Maastrichter sagt, wo er geboren wurde, gehen die Himmelspforten auf…
Himmlischen Beistand holen sich insbesondere faule Schüler und Studenten in der Liebfrauenkirche an der Statue von Maria.
Tagtäglich ist der Opferstock voll und die Decke geschwärzt von all den Kerzen, die hier aufgestellt werden, wenn mal wieder keine Zeit zum Lernen war und die Klausur droht.
Die Statue ist übrigens so wertvoll, dass nur ein amerikanischer Konzern bereit war, sie zu versichern.
Die Stadttour hieß nicht umsonst „Prost-Promenade“, denn es gab auch jeweils eine Einkehr in einem typischen Café und in der Kneipe „Karkol“, was spanisch Schnecke bedeutet.
So gelang denn auch die Entschleunigung für die Kohlkauler, die es sich anschließend in einem der gemütlichen Straßencafés oder einer Schankstube gut gehen ließen.
Andere ergaben sich dem Shoppingerlebnis, denn wo Königin Maxima gelegentlich einkauft, kann man nichts falsch machen.
Der Tag klang aus in der urigen Atmosphäre des Alten Bahnhofs in Frechen. Bei angenehmen Temperaturen floss im Biergarten noch das ein oder andere Getränk durch die Kehlen. Der freundliche Wirt verwöhnte seine Gäste mit üppigsten Portionen, vor denen mancher allerdings kapitulieren musste.
Nach der Fahrt ist vor der Fahrt:die Reisetanten bedanken sich bei allen Angelika und Monika |